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Kletterurlaub in den Dolomiten

9. Oktober 2017

Klettern in der Sellagruppe

Kletterurlaub in den Dolomiten

Das Wettertief zieht über Deutschland und einen Großteil der Alpen. Also wollten wir zum Klettern in die Dolomiten fahren, denn da war das Wetter noch etwas besser vorhergesagt. Doch als ich die Webcams checkte, lag da überall weißer Schnee. Was nun tun? Bei Schnee und Kälte klettern ist nun nicht gerade meine Lieblingssportart. Also schnell die ganzen Tourenführer geschnappt und mit dem Van einfach mal los gefahren. Wir entschieden uns dann relativ schnell für das Sarcatal, denn dort war es wesentlich wärmer und das Wetter um einiges schöner.

Wir kletterten einige Mehrseillängen bis zum VI+. Grad nach UIAA. Natürlich checkten wir Täglich das Wetter und die Webcams in der Sella-Gruppe, denn das war ja unser eigentliches Ziel. Am dritten Tag deutete alles darauf hin, dass es dort recht gut werden soll und der Schnee war nur noch auf den Gipfel zu sehen. Also packten wir kurzer Hand unsere sieben Sachen zusammen und fuhren zum Sella-Pass. Die Landschaft ist dort wunderschön und in der Umgebung erblickt man Langkofel, Marmolata und die Sella-Türme. Das Wetter am Abend ließ aber für den nächsten Tag nichts Gutes verheißen und das Wolkenschauspiel lockte so manchen Fotografen aus seinem sicheren und trockenen Van.

10846Blick zu den Sellatürmen

Für den nächsten Tag entschieden wir uns für eine leichtere Route um den Fels etwas besser kennen zu lernen. Wir kletterten die „Rampenführe“ auf den Piz Ciavazes, welche sich in einer Schwierigkeit bis zum IV. Grad nach UIAA bewegt. Das Wetter war richtig gut und die Tour war einfach nur Genusskletterei. Die Aussicht auf Marmolata Nordseite und Co. war Wunderschön und der Abstieg über das sogenannte Gamsband war abwechslungsreich und lies auch hier das Bergsteigerherz höher schlagen.

  

Nach einer kalten Nacht im Van wollten wir an diesem Tag endlich mal wieder auf einem Gipfel stehen und so suchten wir uns den zweiten Sellaturm aus. Wir wollten eine etwas schwerere Route als am Tag zuvor klettern und entschieden uns für die Route „Kasnapoff“. Auf uns warteten 9 Seillängen, welche extrem ausgesetzt sind und bis zu einer Schwierigkeit im V+ Grad nach UIAA gehen. Es ist kalt an diesem Tag als wir beim Einstieg auf der Nordseite des zweiten Sellaturmes ankommen. 4 Grad Celsius um genau zu sein. Also zog ich viele meiner Kleidungsstücke von Directalpine an und wir statteten unseren Klettergurt mit Exen, Friends und Klemmkeilen aus. Mit dem Seil verbunden starteten wir mit der ersten Seillänge an einer Gedenktafel eines abgestürzten Bergsteigers. Die erste Seillänge ist für mich immer die Schwierigste, weil man da noch nicht weiß wie gut der Fels und die vorhandenen Standplätze sind. Ist man dann erst in der Wand, fällt mir das Klettern mit jeder Seillänge leichter.

Tritt um Tritt, Griff um Griff tastete ich mich langsam am Fels der Dolomiten nach oben. Am ersten Standplatz angekommen, ging es dann auch schon in die zweite Seillänge. Die Routenfindung war aber alles andere als einfach. Der Fels war brüchig, feucht, schmierig und kalt, die Zwischensicherungen wollen wirklich gut überlegt gesetzt werden. Überall waren irreführende Schlingen, Hacken und Schnüre vorhanden und so waren wir ziemlich verunsichert, als es eigentlich nicht mehr weiter ging. Die Schwierigkeit war gefühlt viel größer als im Topo angegeben. Deshalb entschied sich mein Seilpartner für den Rückzug um einen anderen Weg durch die steile und sehr ausgesetzte Wand zu finden. Wir beratschlagten uns kurz und haben dann durch eine Verschneidung den richtigen Weg gefunden. – Puh, meine Kleidung und die ganze Ausrüstung muss heute aber wirklich einiges aushalten, denn Felskontakt war wirklich vorprogrammiert. Wir kämpften uns Seillänge für Seillänge nach oben und querten irgendwann auf den Grat. - Was für ein Ausblick. Die anderen Sellatürme lagen direkt neben uns und einige Bergsteiger saßen bereits auf deren Gipfeln. 

Das Wetter wird jedoch zunehmend schlechter. - Schaffen wir es noch Trocken zum Van? Die letzten Seillängen waren jedoch die einfachsten und so waren wir glücklich endlich am Gipfel des zweiten Sellaturmes zu stehen und sind erleichtert darüber, dass alles bis dahin gut ging, auch wenn wir länger als geplant gebraucht hatten. Der obligatorische Eintrag ins Gipfelbuch durfte natürlich auch nicht fehlen. Der Abstieg führte uns über den Normalweg wieder zum Gamsband und wir seilten uns mehrmals ab. Der Abstieg war wieder einmal richtig schön und wir kamen erschöpft aber glücklich am Van an. Was für eine schöne Tour mit Gipfelerfolg. Ich werde definitiv wieder in die Sella-Gruppe fahren um noch weitere Routen zu klettern.

Verwendete Kleidung von Directalpine:

Weste ATTACK Jacke JORASSES
10893 10894
T-Shirt SHARK Hose MOUNTAINER TECH
10896 10895

Fabian Altmann - Gipfelstürmer