Eine schwedische Vier
Nach einer langen Wintersaison, die hauptsächlich auf Freeride und Skitouren ausgerichtet war, erhielt ich ein Angebot von Pureheliskiing.com, zum ersten Mal die Arbeit eines Heliguides auszuprobieren.
Nach der Rückkehr aus den Alpen habe ich nur umgepackt und den anderen Tag besteige ich das Flugzeug Richtung Stockholm und Kiruna. Dort erwartet mich schon der vorbereitete Lieferwagen von Robin (Robin Kaleta, oder auch „Kabin Roleta"). Ich nehme zwei Kunden auf, mit denen ich mich direkt auf dem Flughafen bekannt mache und wir brechen zum Ziel - Nikkaluokta auf. Es sind nur 60 km und nach einer Stunde Fahrt sind wir vor Ort.
Nikkaluokta liegt ungefähr 200 km hinter dem Polarkreis, es ist die letzte Siedlung vor dem Aufstieg auf den höchsten Berg von Schweden Kebnekaise (2111 m ü.d.M.). Die Siedlung, die aus einer Kneipe, einer Kirche und ein paar Holzhütten besteht, verwaltet eine örtliche Familie der Samen. Wir haben das Glück, dass wir hier als einzige Heliskiing betreiben dürfen.
Für diese ursprünglich einheimische Bevölkerung sind nämlich die Natur und deren Elche ein und alles. Keine andere Heliskiing-Gesellschaft darf hier tätig sein und auch wir sind dieses Jahr nur zum Test hier…als Verbindungsglied zwischen und den Einheimischen fungiert unser Pilot Goran, geboren in Kiruna, was ein weiterer, zweifelsohne riesiger, Vorteil ist.
An diesem schönen Ort verbringe ich 14 wundervolle Tage, wo die Sonne fast nicht untergeht. Tag für Tag fliegen wir in Richtung zum Kebnekaise und genießen den unberührten Pulverschnee und später auch den Firm. Nicht einmal 10 Minuten Flug und wir sind direkt im Herzen dieser einzigartigen Berge.
Und warum spreche ich von einem schwedischen Vierer?
Wenn die Berge in Wolken eingehüllt sind, brechen wir zu Skitouren auf, zum Klettern im Eis, oder zum Fischen. Einmal gelang uns sogar Wasserski!
Eis, das ist mein Metier!
Die Formation, in dem sich der bezaubernde Wasserfall befindet, nennen die Einheimischen „Herz“. Wirklich ein mythischer Ort.
Die Abende verbringen wir am Feuer. Wir sitzen in Rentierfellen und grillen schwedische Würstchen...vom ausgeübten Eisangeln hatten wir nämlich keine Beute.
Währen der letzten paar Tage meldet sich aber auch der Frühling schon hier kompromisslos zu Wort, weit hinter dem Polarkreis. Wir beladen das Schneemobil, ich packe den Instalatér ein, wir winken noch einmal den an der Straße grasenden Rentieren und Elchen zu und brechen zu der fast 3000 km langen Reise nach Hause auf. Na ja, nach Hause...die erste Haltestelle ist gleich hinter der Grenze in Rájec und Ostrov im Sandstein! Darauf habe ich mich schon lange gefreut.
Aber egal……im nächsten Frühjahr in Nikkaluokta auf jeden Fall ein Auf Wiedersehen!!
Háček